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Tiergarten

Frei zugänglich (Bitte nicht von den ausgewiesenen Wanderwegen abweichen)

 

Entlang des Stromtales zwischen Klostermühle und Rummelpforter Mühle zieht sich östlich Boitzenburgs ein ausgedehntes Waldgebiet hin, das "Tiergarten" genannt wird. Dieser markante Eichen-Buchen-Mischwald verdankt seine Entstehung der von der Landbevölkerung jahrhundertelang in ihm betriebenen "Hutung". Das heißt, dass vor der Einführung der Stallfütterung das Nutzvieh hier zur Nahrungssuche in den Wald getrieben und im Wald "gehutet", also gehütet wurde. Durch seinen ständigen Verbiss sorgte es dafür, dass der Wald weitgehend frei von Unterholz blieb. Mit der Zeit entstand so der besondere Charakter eines Hutewaldes mit beeindruckenden, mehrhundertjährigen Eichen. Als "Hutewald" ist der Tiergarten in unseren Tagen zum kulturhistorischen Naturdenkmal erklärt worden und steht unter Schutz. Seine Bezeichnung "Tiergarten" indes verdankt dieser Wald einer anderen Art der Nutzung.


Schon im Mittelalter diente das Waldgebiet nämlich auch als herrschaftlicher Jagdgarten für die aristokratische Hochwildjagd. Friedrich Wilhelm von Arnim ließ das Gebiet 1786 einfrieden und sorgte durch die Anlage von Einsprüngen für eine besonders hohe Wilddichte. Durch sie und die später (von 1921-1945) hier von den Arnims betriebene, erfolgreiche Wisentzucht, die auch einen bedeutenden Beitrag zur Erhaltung dieser letzten europäischen Wildrindart leistete, blieb der Charakter des Tiergartens als Hutewald erhalten.

 

Wisente

"Wisente am `Kullerberg´ vor der Hexenkiefer" (Repro)

 

Tipp:

Das abwechslungsreiche Landschaftsprofil des Tiergartens, der mit dem Stromtal der Länge nach von einer eiszeitlichen Schmelzwasserrinne durchzogen wird, ist durch mehrere, gut begehbare, reizvolle Wanderwege unterschiedlicher Länge erschlossen. Schautafeln und Wegemarkierungen sorgen dafür, dass auf den abwechslungsreichen Wanderungen die vielen, oft überraschenden Schönheiten und Besonderheiten wie die romantisch gelegene Krebsbrücke, der Verlobungs- und der Drönbardstein oder der Helenenstein und die älteste Eiche am Wegesrand nicht verborgen bleiben.